Superzelle am Alpenrand, Bayern, 5. Juli 2012

 

Wieder lag sehr energieträchtige Luftmasse über Deutschland. Nur die Scherung machte mir etwas sorgen. Doch schon am Mittag zeichnete sich ab, das von der Schweiz her ein Randwirbel nach Süddeutschland rein kam. Dieser wurde von der Höhenströmung die hinter den Wirbel beschleunigte vorangetrieben. An Hebung sollte es also nicht mangeln. Ich startete das Chasing auf dem Lechfeld und wartete was passiert. Die Sicht war der Hammer, man konnte Eisschirme von Gewittern über Österreich und der Oberpfalz sehen, die fast über 200 km entfernt waren. Höchste Zeit also das auch hier was geht! Erste frische Entwicklungen kamen aus den Bergen südlich von Füssen Memmingen herausgezogen. Nach etwas rumgetuhe, kam dann eine Zelle zur Sache und Zog am Alpenrand entlang. Ich habe mich ab Schongau an die Zelle gehängt. Was dann gleich folgte war Genusschasing! Weil das Ding hatte es nicht besonders eilig. Schnell konnte man die ersten Superzelleformationen sehen. Das Teil war außerdem bis oben hin in Rotation.

 

 

 

 

 

Ein dichter Hagelvorhang, ging aus der Ostseite des Systems nieder.

 

 

 

 

 

Am Kochelsee lief die Superzelle zu Hochform auf! Erst bekam ich einen kurzen Blick auf dem gesamten Aufwindturm. Dieser gewaltige Aufwindwirbel der erst über mir im Eisschirm endet! Dann zog die Basis dieses Tower of Power südlich vorbei. Bei diesen Formationen die dort am Himmel sehen sind, will man einfach nur noch schauen. Bis dann der Blitz hinter einen Einschlägt und es einen wieder wachrüttelt. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Zelle schwächt sich langsam ab und wird Abwinddominant.

 

 

 

 

 

 

Ich warte kurz ab ob großer Hagel runterkommt. Dieser viel 6,5 cm groß am Schliersee. Hier blieben die Körner eher klein und auch Sturm kam keiner auf. Nach einem Blick auf dem Radar konnte man schon von Bodensee her den Nachtisch anziehen sehen. Also verlies ich den Alpenrand nach München. Dort ging es gleich unter den nächsten dichten Hagelschauer hinweg. Doch keine Zeit zum Filmen! Ich wollte die Linie noch bei Tageslicht erwischen und heizte ihr auf der A8 entgegen. Bei Gersthofen, stand ich dann schließlich vor einer netten Shelfcloud.

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter ging es gen Norden nach Donauwörth, wo sich das System verstärkte und die Shelfcloud sich stark ausprägte. Die Stimmung war wieder klasse! Über mir konnte man im letzten Licht die schwarzen Konturen der massiven Walze sehen. Dahinter flackerte es im Sekundentakt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich lies mich überrollen und fuhr mit einem tollen Feeling zurück nach Hause!

 

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