Durchgedrehte Superzelle, Helmond, Niederlande, 10. Mai 2012

 

Mit einer langen Welle zog es eine ziemlich energiereiche Luftmasse über Spanien, Frankreich nach Nordwesten. Darin eingelagert war ein frischen Sturmtief das über England nach Nordeuropa wanderte. An der Südostseite des Tiefs, bildete sich so ein Gebiet mit sehr starker Windscherung. Davon betroffen war Benelux und der Nordwesten Deutschlands. Hier hatte wir diese Windscherung: Boden: böigen Südwind. Darüber zog ein mächtiges Förderband mit um die 100dert Sachen, die Feuchte aus Südwesten rein. In der Höhe beschleunigte der Wind weiter und kam aus West bis Nordwest. Klinkt nach einigen Superzelle inkl. Tornadogefahr.

 

 

Ich startete mein Chasing bei Köln. Den ganzen Nachmittag verlagerte ich mehrmals meinen Standort, weil mal hier mal dort entfernte Quellungen hochgingen. Mir war klar: Bei dieser üblen Scherung würden die Zellen rasen, so das ich nur ein Versuch habe. Irgendwann gingen dann in Belgien erste richtige Gewitter hoch. Ich fuhr bis zur Grenze zur Niederlande und schaute nochmals aufs Radar, weil ich für Holland kein Internet hab. Der Eisschirm in der Ferne sah aus als würde da drüben schon wieder alles kaputt gehen und auch der Radar zeigte schwächelte Entwicklungen an. Langsam machte sich schon Frust breit. Schichtwolken machten mittlerweile die Sicht auf die CBs dicht. Doch beim nächsten Radar-Update, war klar das ein Sturm gerade auf Eindhoven zuscherte! Drauf auf die Autobahn und ab nach Westen. Die Autobahn führte durch eine Waldstück, wo Bäume auf kleinen Raum kreuz und quer liegen. Hier ist vor kurzen wohl ein Tornado durchgegangen. Willkommen in den Europäischen Plains! Dann zeichneten sich am Horizont, Konturen einer turbulenten Wolkenbasis ab. Sollte ich heute doch was tolles Sehen? Mein Plan war jetzt kurz mich aufs Feld zu Stellen und die Zugrichtung zu bestimmen. Doch da in der Region Baumreihen zwischen kleinen Felder stehen, war es unmöglich einen Standort zu finden. Zum Glück rief mich kurz darauf Eyk, ein befreundeter Chaser an. Im konnte ich nach der Zugrichtung Fragen und so abschätzen wo das Viech durchgehen wird. Danke an der Stelle für die Info!

Ohne anzuhalten, habe ich mich bei Helmond vor die Zelle gesetzt. Was da mit über 100 km/h auf mich zu hielt, war einfach nur krank. Am Himmel vor mir, zog es alles in einer vertikalen Schraubbewegung nach oben. Immer wieder kam zu kleineren Verwirbelungen. Jeder Zeit hätte sich ein Tornado absenken können!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als ich sah, das der RFD den Aufwind gerade unterlief, lies der Puls etwas nach. Weil wenn sich da ein Tornado bildet, hätte ich nur Sekunden gehabt um aus er Schussbahn zu kommen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Unwetter zog drüber! Ich blieb weiter an der Front dran und schaffte es mich sogar wieder vorne hin zu setzen. Südwestlich der Superzelle bauten neue Gewitter an. Doch bei Dortmund, kam ich in sehr starken Regen und brach die Verfolgung ab. Auf Höhe Duisburg muss im Rückspiegel einen möglichen Tornado übersehen haben. :) Zumindest wurde da ein verdächtiger Trichter beobachtet. Aus meinen Vorhaben, auf der Rückseite der abziehenden Front noch einen Lampenschirm aufzunehmen wurde auch nix. In der Nacht bin ich dann weiter nach Wabern in Hessen gefahren um beim Eyk zu pennen. Denn schon am nächsten Mittag ging es mit weiteren tollen Gewittern dort weiter!

 

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